Selbständigkeit Top oder Flop?
Das Risiko einer Existenzgründung kann reichlich belohnt werden. Kann – muss aber nicht. Vielleicht wollen Sie unabhängig sein, sind arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht? Vielleicht möchten Sie mehr verdienen, einfach eine günstige Gelegenheit nutzen oder sich selbstverwirklichen? Es gibt viele gute Gründe, sich selbstständig zu machen. Und eigentlich keinen, außer finanzielle Risikoängste oder Bequemlichkeit, es nicht zu tun.
Wenn Sie angestellt sind, arbeiten Sie als Rädchen in einer großen Maschinerie. Sie sind eine Nummer auf einem Steuerformular und bei der Sozialversicherung. Natürlich glauben Sie, in einem wirklich tollen Unternehmen zu arbeiten. Doch wenn man Sie nicht mehr braucht, heißt es schlicht: Und tschüs! Sie bekommen dann wie ein Schüler ein Zeugnis ausgestellt, in dem man sich nett für die gute Mitarbeit bedankt – “er oder sie hat sich bemüht oder um den Betrieb verdient gemacht.” Das war es dann auch. Wie es Ihnen damit geht, fragt keiner mehr.
Ganz anders läuft es, wenn Sie selbstständig sind. Sie sind dann kein kleines Rädchen, sondern die Maschine selbst. Alles, was Sie unternehmen und verdienen, kommt Ihnen selbst zu Gute und nicht einer Firma, der Sie nur so lange etwas bedeuten wie sie Nutzen von Ihnen hat. Sie haben die Möglichkeit, alle Ihre Ideen zu verwirklichen, alles so zu tun, wie Sie es sich vorstellen und für richtig halten. Nur als Selbstständiger haben Sie die Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen.
Manchmal kann es sogar gut tun, festzustellen, dass man falsche Vorstellungen von der Selbständigkeit hatte. Anderenfalls trauert man noch mit 70 Jahren einer Fixion hinter her nach dem Motto: “Hätte ich mal…. dann wäre mein Leben glücklicher verlaufen.”
Ich weiß, wovon ich schreibe. Ich habe vierzig Jahre als Angestellte in mittelständischen Firmen gearbeitet und war bereits als Angestellte viele Jahre alternativ zusätzlich selbständig bis ich dann gekündigt habe, obwohl ich dort bis zur Rente hätte arbeiten können.
Fakt ist: Man arbeitet viele, viele Stunden als Selbständiger mehr. Man wird nie ganz fertig. Und man hat ständig ein schlechtes Gewissen, wenn der Stapel unerledigt immer höher wird. Jede Arbeit die man selber nicht verrichtet und anderen in Auftrag gibt, muss teuer bezahlt werden. Deshalb ohne Liebe, Leidenschaft und Begeisterung für seine Arbeit büßt ein Selbständiger zu viel Freizeit und damit Lebensqualität ein.
Und trotzdem: Ich möchte nicht das Leben der anderen leben, sondern nur mein eigenes. Ich möchte Verantwortung für mich selber und meine Arbeit übernehmen – für meine Stärken und Schwächen selbst verantwotlich sein.
Meine Selbständigkeit war ein emotionaler Befreiungsschlag für mich. Ich empfinde sie als ein großes Glück und Geschenk in meinem Leben!!!
Genau das wünsche ich Euch allen auch.